Ausstellung vom 14.4. bis 22.9.2000

  • Jimmy Stepanoff, geboren in St. Georgen/Banat, wohnhaft in München
  • Maler, Buchillustrator und Art Designer in vielen Agenturen und Verlagen
  • Ende der Siebziger Jahre Umschwung zur Filmbranche und zum Zeichentrick
  • Durchbruch 1983: Storyboard, Szenenbildner, Art Director der „Unendlichen Geschichte“
  • Es folgen unzählige Kino und TV-Filmproduktionen und Mitarbeit an ca. 70 Filmen

    Jimmy Stepanoff, alias Friedrich von Unterreiner, geboren in St. Georgen/ Banat, beschäftigte sich schon als Kind damit, das auszudrücken, was er träumte und fühlte und nicht nur das, was er vor sich sah. Am Rande der Verzweiflung über die Unlösbarkeit des Rätsels „Warum gerade ich?“, scheiterte er auf dem Weg seiner Forschung – übersiedelte nach München. Als akademischer Maler und Graphiker war er für verschiedene Agenturen und Verlage als Buchillustrator und Art Designer tätig. Prompter Umschwung und Richtungswechsel zur Filmbranche Ende der Siebziger Jahre. Zunächst im Zeichentrick als Backgroundmaler und Zeichner, bis es dann 1983 zum Durchbruch mit der „Unendlichen Geschichte“, wo er für Storyboard, Szenenbild und Art Direction verantwortlich zeichnete, kam. Es folgten unzählige Kino- und TV-Filmproduktionen und die Mitarbeit an ca. 70 Filmen.

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  • Cartoons – Cartoons über alles …
    … alles ist Cartoon
    von Jimmy Stepanoff

    Mediokritere Sprache des gezeichneten Humors – oder – verstehen Sie Cartoons ohne Worte …?
    Die Geschichte der Bewußtwerdung der visuellen Thematik des zivilisierten Menschen.
    Für all jene, die wissen, daß dem Menschen zwar wohl das Sprachorgan, nicht aber die Sprache selbst natürlich angeboren ist – und die begreifen, in welchem Maße die Vervollkommnungsfähigkeit den zivilisierten Menschen über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehoben haben dürfte … ist die BILDERSPRACHE seit Erfindung des Stummfilms und der Pantomime bis hin zu Comics und Cartoons nicht dominanter geworden als das gesprochene Wort.
    Viele, die meine Cartoons betrachtet haben, schauen primär nach dem Titel, suchen das Getextete, grinsen dabei als ob … und warten … und warten, daß irgendein Hinweis vom Himmel fällt, wenigstens in Form einer Sprechblase (denn sie gehört dazu!?) und mit weit offenen Augen, in meine Richtung kapitulierend, stumpf nach Pointe verlangend. Erst wenn das gezeichnete durch das gesprochene Wort einen Hinweis angedeutet hat, kommt es zu dem unverkennbaren Aha-Erlebnis.

    Oft aber sind auch die „Betrachter“ da, die leicht in Konflikt kommen, wenn man ihnen entgegenkommt. Jene, die die Auffassung in sich nähren, der Suggestion eines anderen besonders leicht zugänglich zu sein. Jedoch verstärken sie diese Auffassung nur, um nicht zugänglich zu werden … so, daß mit ihnen auch sonst schwer etwas anzufangen ist.

    Andererseits gibt es „Prinzipienmenschen und Pedanteristen“ unter ihnen. Die Menschen, die von einer unbändigen Herrschsucht und Eitelkeit beseelt sind; ihnen haftet Pedanterie und Trockenheit immer an. Oft hemmen diese Erscheinungen in ihnen jede Initiative, machen aus ihnen abgezirkelte Wesen und rufen schrullenhafte Eigenschaften hervor.

    Übergang vom textuellen Denken zur visuellen Metapher – „meistern“ sie oft mit dem Lob an die Colloratur des Cartoons und mit der Bewunderung über die Idee, interessiert an Technik und Zeitaufwand etc. …

    DIESE AUSSTELLUNG IST NICHT ZUM LESEN ERDACHT.

    Gewidmet ist sie all denen, die Neigung zum tiefsinnigen Unsinn pflegen – DES ZYNIKERS WEIZEN BLÜHT – und denen, die Schwäche für den absurden Humor haben – die das Schlußwort mit der Pointe vertauschen mögen.

    Jimmy Stepanoff

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